Alles eine Frage der Planung. Dann können auch vier Personen bequem auf 65 Quadratmetern wohnen und es gibt trotzdem Rückzugsorte.

Meine Frau wollte es ursprünglich noch kleiner, sie hat mit den ‚Tiny Houses‘ geliebäugelt“, erzählt der Hausherr. Doch die beiden erwachsenen Kinder möchten immer wieder zu Besuch kommen und so ­wurde es etwas größer, passend auch für vier, aber dennoch schlicht. Da es auch möglichst wenig in das Gelände eingreifen sollte, steht das Haus als zarter Bau auf Punktfundamenten am Hang. „Wie eine langgezogene Scheune“, meint die Hausherrin.

„Ich bin holzaffin und wollte schon immer etwas aus Holz“, erklärt sie. Daher kam für sie kein anderer ­Baustoff in Frage. Alles sollte möglichst naturbelassen sein. So blieben die Fichtenfassade und die ­Terrassen ebenso unbehandelt wie die Fichtenoberflächen im Inneren. ­Lediglich der Boden soll gelaugt werden.

Alle Funktionen sind in einer Länge von 15 Metern aneinandergereiht: Esstisch, Küchenblock, Holz­ofen – und es bleibt noch Platz für einen Freiraum, den man nach Bedarf nutzen kann. Darüber verlängern die beiden überdachten Terrassen den Bau nach Osten und ­Westen. „Man kann sich also aus dem Weg gehen, wenn man möchte“, lacht der Hausherr. Der Küchenblock mit halber Höhe lässt dem Raum die durchgängige Luftigkeit und ist dennoch vom Rest klar abgegrenzt. Die Rückwand des Wohnraums lässt kaum vermuten, dass dahinter noch etwas sein könnte. Bad und Garderobe sowie zwei kleine Schlaf­zimmer wurden in Nischen hinter Türen mit kaum sichtbaren Griffen „versteckt“. Diese eingebauten Schrankzimmer bieten alles, was man braucht: 1,40 Meter breites Bett, Stauraum, Abstellfläche und sogar noch Platz für eine Sitzmöglichkeit. Die Fenster sind nach außen zu öffnen und nehmen keinen Platz weg.

An einer Stelle der Rückwand schafft ein Einschnitt Platz für eine bequeme, breite Liegestatt, die sofort zum Lieblingsplatz für die Bewohner und ihre Hunde wurde. Hier kann man am besten den Sonnenuntergang beobachten und die aufkommende Dämmerung erleben.

Die gesamte Südseite ist verglast und macht nicht nur den Blick auf die Berge frei, sondern lässt die Sonne als kostenlose Heizung ins Haus. „Ich war überrascht, wie gut Holz die Wärme speichern kann“, sagt die Hausherrin. Die Oberflächen strahlen auch noch Stunden nach dem Sonnenuntergang wohltuende Wärme ab.