Zwischen Bäumen, Sträuchern und älteren Gebäuden reiht sich der Neubau harmonisch ein. „Wir wollten ein Haus, das in die Natur passt und da kam für uns eigentlich nur Holz in Frage, auch aus Gründen der Nachhaltigkeit“, sagt der Bauherr.
Und so wurde an der Stelle eines 100 Jahre alten, baufälligen Steinhauses in Klagenfurt der Holzriegelbau errichtet, wobei die Kubatur des alten Gebäudes bewusst beibehalten wurde.
Die Fassade sollte dunkel sein, das war eine weitere Vorgabe an die Architekten. Der Bauherr stammt aus dem Gailtal und mag die im Laufe der Jahrzehnte dunkel gewordenen Holzhäuser seines Heimattals. So sollte das neue Haus auch aussehen und es sollte möglichst wartungsarm sein, das heißt: nicht in kurzen Intervallen immer wieder nachbehandelt werden müssen, entschied das Ehepaar.
Verschiedene Lasuren und Anstriche wurden getestet, nichts davon gefiel ihnen. So machte sich Architektin Stefanie Murero auf die Suche nach der richtigen Mischung und fand eine Mixtur aus Balsamico-Essig, Essig-Essenz, Stahlwolle und Wasser.
Gestrichen haben die künftigen Bewohner. „Ich kenne jede Latte persönlich“, sagt der Bauherr lachend. Er hatte jede mehrmals in der Hand: streichen, in die Garage zum Trocknen tragen, wieder streichen. Viermal bei jedem Brett und als letzte Schicht kam noch Leinölfirnis drauf.
Die ganze Familie half mit. 600 Stück Lärchenbretter zu je viereinhalb Metern Länge wurden liebevoll und akribisch behandelt. Und keines ist wie das andere, denn jedes reagierte auf die Behandlung ein bisschen anders. „Das hängt von der Qualität und der Herkunft des Holzes ab“, erklärt die Hausherrin. So wechseln die Oberflächen in kleinen Abstufungen des gleichen dunklen Brauntones, was die Fassade lebendig macht. Sie harmoniert so auch mit der Thermo-Esche, mit der die Terrassenböden ausgelegt sind.
„Eigentlich ist es ein Experiment“, meint der Bauherr. Denn auf großen Flächen war diese Mischung bisher nicht verwendet worden. „Aber den Winter hat die Fassade bereits bestens überstanden, sie schaut noch immer gleich aus.“
Im Inneren dagegen ist es sehr hell. Hier dominieren Offenheit und die Farbe Weiß. Die Lärchendecken wurden ebenso weiß lasiert wie die vom Tischler eingebauten Kästen im Vorzimmer. Einen reizvollen Kontrast dazu bieten Stiege und Böden aus Eiche. Der Treppen-Unterbau bildet nicht nur das zentrale Element des Hauses, sondern ist auch ein äußert eleganter und vielseitig nutzbarer Stauraum, dem man sein Innenleben von keiner Seite ansieht.
Die Natur genießt man nicht nur auf den Terrassen. Auch an vielen anderen Stellen, unter anderem im Vorzimmer und im Bad, bieten Fensterausschnitte in alle Richtungen reizvolle Ausblicke auf die wunderschöne Umgebung.