Kärntens Wälder sind stabil. Die nachhaltige Bewirtschaftung mit ihrer Wertschöpfungskette sichert die Funktionen des Forstes für die nachfolgenden Generationen.

Kärnten wurde im Vorjahr von schweren Unwettern heimgesucht. Zwei Sturmkatastrophen und Jahrhundert-Hochwasser zogen ganze Landstriche, unter anderem auch Waldflächen, in Mitleidenschaft. Fotos von kahlen Schneisen, von Abertausenden geknickter und entwurzelter Bäume gingen durch die Medien.

„Solche Ereignisse sind für die betroffenen Waldeigentümer eine ­Katastrophe, und da muss schnell und unbürokratisch geholfen werden. Die Nachhaltigkeit der Wald­bewirtschaftung in Kärnten und in Österreich ist aber in keiner Weise gefährdet“, bringt es Johannes Thurn-Valsassina, Forstwirt und ­Obmann-Stellvertreter von proHolz Kärnten, auf den Punkt. Die Schadensereignisse betrafen in Summe lediglich wenige Prozent des gesamten Holzvorrats. Weiterhin wächst jedes Jahr viel mehr Holz nach als geerntet wird.

Thurn-Valsassinas Forst in den Karawanken ist ebenfalls stark betroffen. Noch immer wird Schadholz aufgearbeitet, schwere Lkw sind auf den beanspruchten Forstwegen unterwegs. „Die rasche Aufarbeitung ist wichtig, damit der wertvolle Rohstoff Holz verwendet werden kann“, erklärt der Forstwirt. „Sobald wir wieder in den Wald konnten, ­waren auch schon die ­Motorsägen in Betrieb. Die Situation ist selbstverständlich schwierig, aber zu schaffen.“ Das Entscheidende sei, dass in Österreich das Know-how und die entsprechend qualifizierten Menschen zur Verfügung stehen, mit solchen Situationen umzu­gehen.

Wesentlich sind auch die Aufschließung durch das ländliche Wegenetz und die Forstwege, die in den vergangenen 30 Jahren gebaut wurden. So können die Waldflächen stets kleinräumig bearbeitet und gepflegt werden und es ist möglich, auch das Schadholz rasch zu den Sägewerken zu bringen.

Schutzwälder. Teilweise waren auch Schutzwälder betroffen. Hier wird ebenfalls aufgeräumt, sobald es die Witterung erlaubt. In manchen Bereichen ist die natürliche Verjüngung schon drin, wo notwendig, wird aufgeforstet, bei Bedarf mit technischen Einbauten überbrückt. Aber mittelfristig werden die Hänge wieder bewaldet sein. „Unser Schutzwald ist gesund und nicht ­gefährdet“, versichert Thurn-Valsas­sina. Dafür setzen sich Kärntens Forstwirte täglich ein.

Die Forstwirte und Waldbauern sind einerseits Opfer der Klimaveränderung mit häufigen Unwettern, aber als Produzenten eines CO2-­neutralen Bau- und Werkstoffs auch einer der Schlüssel zur Problem­lösung. „Denn um im Klimabereich etwas zu bewegen, müssen wir mehr Holz verwenden“, sagt Thurn-Valsassina. Denn dadurch wird Kohlenstoff dauerhaft gebunden und andere energieintensive Baustoffe und Materialien auf fossiler Basis werden substituiert. „Hier sehe ich noch Nachholbedarf, vor allem bei öffentlichen Bauträgern“, meint er.

Nachhaltige Waldwirtschaft mit ständiger Pflege und Bewirtschaftung, wie sie in Österreich die Norm ist, sichert einen stabilen und gesunden Wald. Dazu bedarf es der Erfahrung, entsprechender Ausbildung und des Gefühls für den Wald, der immer wieder geologischen und klimatischen Veränderungen unter­liegt. Eingeführte Schädlinge schaffen oft völlig neue Bedingungen. Darauf wird reagiert, in einzelnen Bereichen werden neue Waldkonzepte realisiert. Doch die Fichte wird in vielen Gebieten die Konstante bleiben, weil sie hier gut gedeiht.

Von der Wertschöpfungskette Holz profitieren alle. Nur damit wird es in Zukunft möglich sein, die vier Funktionen des Waldes – Nutz, Schutz, Erholung und Wohlfahrt – für die Gesellschaft in leistbarer Form aufrecht zu erhalten.