Schatzkammer Gurk

Holzbaupreis 2015 | Preis der Jury

Standort: Gurk
Planung: winkler + ruck architekten, Arch. DI Roland Winkler mit DI Klaudia Ruck
Tragwerksplanung: DI Martin Mitterdorfer
Holzbaufirma: Tischlerei Hirschl, Tischlerei WEKO

Das Museum der Diözese Gurk-Klagenfurt übersiedelte vom dritten Obergeschoß eines Klagenfurter Stadthauses in die alte Probstei nach Gurk. Für die Neugestaltung dieser alten Gewölbe zur „Schatzkammer“ wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben.
Die Architekten gingen mit großem Respekt an den historischen Ort heran. Für sie waren die Räume selbst schon Teil der Ausstellung. Sie stellten „Flöße“ aus Lärchenbohlen auf „Teiche“ aus Kies. Aus diesen „Flößen“ entwickelte sich brettstapelhaft das Ausstellungsmobilar – Vitrinen, Sockel, Ständer und Pulte. Die Wände blieben frei von jeglichen Ein- und Anbauten.

Jurykommentare:
„Das Konzept und die Idee dieser außergewöhnlichen, technischen und funktionellen Einbettung in gotisches und barock gewölbtes Gemäuer in einem ehemaligen Probsthof, diese besondere Aufgabe, der einzigartige Ort mit seiner neuen Erschließung und Gestaltung, die Wahl der heimischen Materialen und deren archaische Dimension, das lokale Handwerk mit ihrer Präzision und Ausführungsqualität, die herausragende und einfühlsame Arbeit der Architekten sowie die stimmige und stimmungsvolle Atmosphäre überzeugen.“
Architekt Heinz Plöderl

„Die Naturbelassenheit des Holzes lässt dem Besucher die Gerüche und die beruhigende Wirkung dieses Materials wahrnehmen. Bei diesem Projekt ist es sehr gut gelungen, natürlich gewachsenes und einheimisches Holz einzusetzen, mit traditionellen, aber sehr wirkungsvollen Verbindungstechniken zusammenzufügen und das Ganze in eine historische Umgebung einzubetten. Dieser Mut und die präzise Detailausführung werden mit dem Spezialpreis der Jury belohnt.“
Holzbau-Statiker Samuel Blumer

„Aus handwerklicher Sicht beindruckt die saubere Verarbeitung des heimischen Lärchenholzes  in massiver Ausführung.  Besonders bei der Verarbeitung von Massivholz ist das Wissen um die traditionelle Handwerkskunst und holzspezifischen Eigenschaften besonders wichtig. So bietet eine Gratleiste die Möglichkeit, Längs- und Querholz stabil, aber dennoch beweglich miteinander zu verbinden. Hier zieht sich diese schöne, schwalbenschanzförmige Holzverbindung als gestalterisches und konstruktives Element durch die gesamte Schatzkammer.“
Holzbaumeister Hannes Rettenwander

Fotos und Rechte: winkler + ruck architekten
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